Sonntag, 25. Oktober 2009

FOTOS - endlich




Bilder September und Anfang Oktober für euch

1. Monatsbericht

Hallo ihr Lieben,

nun bin ich schon über einen Monat hier – auf der einen Seite total unwirklich, da ich vor gut 4 Monaten noch mitten im Abi stand und vor ca. 2 Monaten durch Europa gereist bin - jetzt soll ich schon einen Monat in meiner zukünftigen Heimat gelebt haben?
Doch wenn ich das Ganze mal anders betrachte, sind ein Monat doch ein Klacks. Ich habe schon so viel gesehen und so viel erlebt wie es in einem Monat kaum möglich ist. Und jeder neue Tag ist eine neue Erfahrung, da es immer Dinge gibt, die ich vorher so nicht gesehen ud gekannt habe.

Doch ich möchte ganz vorne anfangen. Gut, vielleicht nicht ganz vorne, denn das hieße ja, dass ich schon vor gut einem Jahr mit dem Bericht anfangen müsste. Nämlich dann, als ich mich für das Auslandsjahr beworben habe.
Seit dem ist viel passiert und dass ich gerade überhaupt hier sein kann und diesen ersten Monatsbericht schreiben darf, habe ich vielen Menschen zu verdanken. Einmal den vielen vielen Spendern, die mich finanziell und auch jetzt seelisch unterstützen. Ich hoffe, dass ich euch durch meine Erfahrung anhand von Berichten und Fotos ein wenig das zurückgeben kann, was ihr mir vorher gegeben habt.
Außerdem ist es sehr schön zu wissen, dass zuhause in Deutschland Familie, Freund und Freunde immer für mich da sind – danke!

Jetzt möchte ich aber anfangen, von meinem Leben hier zu berichten. Darauf warten schließlich viele in Deutschland Gebliebene gespannt...

Am 29.August ging es also los. Der Flughafen Frankfurt war der letzte deutsche Boden, den wir betreten haben und nach ca. 11 Stunden Flug landeten wir sicher in Cancun. Der erste deutliche Unterschied war die Hitze. Doch nicht nur die machte uns direkt bei Ankunft zu schaffen – auch das Einreiseformular (das natürlich auf Spanisch auszufüllen war), bereitete den meisten von uns ziemlich grosse Schwierigkeiten. Alles Gelernte schien hier nicht zu helfen - in Wirklichkeit sprechen nämlich doch alle schneller, die Vokabeln fallen einem einfach nicht ein und man wünscht sich nichts mehr, als endlich die Passkontrolle passieren zu dürfen und offiziell in Mexiko angekommen zu sein. Die Mitabriter waren jedoch sehr hilfsbereit und so haben wir es nach einiger Zeit doch noch alle ins “Freie” geschafft:) Nora, unsere Vorgängerin erwartete uns schon und zu 14. ging es vollgepackt im Kleinbus weiter nach Playa del Carmen. Ein erstes Abendessen direkt am Meer – und endlich ein Bett! Wir waren schließlich schon einige Stunden wach… Die restlichen ein und halb Tage verbrachten wir mit “Touristendasein” - Strandbesuche, Schnorcheln mit Riesenschildkröten und leckeres Essen zu (für uns) enorm günstigen Preisen.
Knapp 2 Tage später verließen wir also diesen schönen, aber auch sehr touristischen Badeort und machten uns nun auf den Weg in unsere Städte – 5 Freiwillige nach Guadalajara, 2 nach Guatemala und wir 5 (das heißt: Schoko, Schorsch, Judith, Jeannette und ich) nach San Cristóbal. 20 Stunden Busfahrt lagen vor uns bis wir endlich in San Cristóbal ankamen und von unseren Vorgängern mit einem leckeren mexikanischen Frühstück begrüsst wurden. Die WG ist wunderschön, groß und in den Farben rot und gelb gehalten. Das Haus liegt in einem Innenhof mit 5 weiteren Häusern und so bekommen wir ab und zu Besuch von dem Nachbarshund oder auch von Gabriel. Gabriel ist 10 und unser Nachbarsjunge. Er verbringt viel Zeit bei uns, weil seine Mama die ganze Zeit arbeiten muss. Für mich ist er wie ein kleiner Bruder und ich verbinge gerne Zeit mit ihm. Einmal hat er mich auch schon beim Joggen begleitet, doch 3 Tage später hat er noch über Muskelkater geklagt 
Viel mehr will ich über unser Haus aber erstmal gar nicht schreiben, denn schon nach 3 Tagen bin ich in meine Gastfamilie umgezogen. Dort wohnte ich 2 Wochen zusammen mit Ana (27), ihrer Mutter Señora Pastrena und dem Hund Cuma. Es war eine schöne Erfahrung zu sehen, wie ein typischer Tag im Leben einer mexikanischen Familie aussieht. Leider waren beide eher selten zuhause. Meine Gastmama, weil sie recht viel arbeitet (sie ist Arzthelferin) und Ana, weil sie (typisch junger Mansch :) ) einfach immer it ihren Freundenaus unterwegs war. Da sie mich aber ab und zu auf ihre “Streifzüge” mitnahm und ich so auch ziemlich bald in Kontakt zu jungen Einheimischen kam, hatte dies wiederum auch einen positiven Effekt für mich!
2 Mal in der Woche kamen Gabi (eine andere Tochter der Familie, 35) und ihre Tochter Luna (1 Jahr alt) vorbei und wir haben die Abende gemeinsam spielend und erzählend verbracht. Auffällig fand ich dabei, dass ich jedes Mal vor Luna ins Bett ging. Die Anfangszeit war ich aber auch extrem müde. Die vielen neuen Eindrücke, die Sprache und sicherlich auch noch die Zeitverschiebung haben meinen Schlafpegel sehr erhöht :) Ganz im Gegensatz zu mir, hatte die Kleine einen (für ein Kleinkind) doch sehr ungewöhnlichen Tagesrhythmus – sie ging um 1 Uhr nachts schlafen und schlief dafür durch bis ca. 12 Uhr am nächsten Morgen durch. Ob dies typisch ist für mexikanische Babys oder ob Luna eine Außnhme ist, möchte ich noch herausfinden! Auf jeden Fall saßen mir schon öfters abends in Bars Mütter gegenüber, die mit Freunden ein Bierchen getrunken haben und dabei ihre Kleinen dabei hatten.

Wenn ich also nicht gerade Zeit bei meiner Gastfamilie verbrachte, war ich mit den anderen Freiwilligen und unseren Vorgängern unterwegs. Für die erste Woche in San Cristóbal haben Letztere ein so genanntes “On-Arrival-Training” für uns “Neue” organisiert. Es dient dazu, sich in der Stadt besser zurechtzufinden, auf gewisse Kulturunterschiede aufmerksam gemacht zu werden und schlussendich ist es auch einfach eine schöne Woche, um langsam in seinem neuen Leben anzukommen und Spaß zu haben. Wir haben z.B. eine Stadtralley gemacht, das Nachtleben erkundet, einen Ausflug in ein nahe gelegenes indigenes Dorf gemacht oder uns das Freizeitangebot angeschaut. Mir persönlich war es sehr wichtig einen Teamsport zu machen und so spiele ich nun seit einiger Zeit in einem Basketballteam. Ich bin nicht gut und werde in diesem Sport wohl auch nie Meister werden, doch es ist schön sich zu bewegen und dabei Leute um sich rum zu haben. Ganz nebenbei hat der Sport auch noch den Effekt, dass mich das sehr leckere, aber doch auch richtg fettige mexikanische Essen nicht ganz anders aussehen lässt 
In Zukunft plane ich noch “Zumba” zu machen (das ist eine Art Tanzworkout), Gitarrenstunden zu nehmen und eventuell einen Salsa-Kurs zu machen – doch alles mit der Zeit. So viel Freizeit habe ich nämlich gar nicht – zumindest fühlt es sich so an!

Die Projektarbeit nimmt natürlich einen Großteil ein und deswegen werde ich jetzt auch damit in meinem Bericht fortfahren.
In der 2. Woche haben wir das erste Mal bei “Sueniños” vorbeigeschaut und seit dem hat sich die Arbeitszeit stest gesteigert, bis sie nach ca. 1 Woche bei “normal” angekommen ist.
Die 1. Woche war eine “Willkommenswoche” für die Kinder, was hieß, dass diese Woche für uns nicht mit unserer normalen Arbeit zu vergleichen war. Die Kinder sollten sich z.B. wieder ins Gedächtnis rufen, was Sueniños ist, sollten Willkommensschilder basteln oder ihren Freunden eine nette Nachricht auf den Rücken schreiben oder malen. Freitag gab es eine kleine “fiesta”. Hauptsächlich auch, weil es für die alten Freiwilligen Lena und Jonas der letzte Tag mi Projekt war. Für die beiden war es schwer Abschied zu nehmen, ich bin gespannt wie ich in einem Jahr an ihrer Stelle aussehe.
Im Laufe der nächsten Woche hat sich dann entschieden, wer in welchem Bereich von Sueniños arbeiten wird. Mein Wunsch war es bei “Suenicos” zu arbeiten, d.h. Sueniños in den “colonias”, also direkt vor Ort, wo die Kinder leben. Da dieses Projekt erst im November startet, sieht mein typischer Arbeitstag zur Zeit so aus: Von 10-15h plane ich Projekte und Workshops für die Kinder. Dabei kümmere ich mich mit einer weiteren Mitarbeiterin um das Projekt “Afrika”, in dem die Kinder alles mögliche, von Geographie, Tracht, Traditionen bis hin zu Essen, über die Kultur Massai in Kenia lernen sollen. Als Workshop werde ich Trommeln bauen anbieten und so besteht an 2 Vormittagen die Woche meine Arbeit daraus, diesen Workshop bis ins kleinste Detail zu planen. Häufig haben wir im Suenicos-Team “Reuniónes”, also Versammlungen, um alle Informationen zusammenzutragen und zu schauen, ob alles glatt läuft oder z.B. Ob etwas Wichtiges erledigt werden muss. An 2 Nachmittagen bleibe ich dann im Projekt, wenn die Kinder um 3 Uhr kommen, erst ein Mittagessen bekommen und dann um halb 7 wieder gehen.
Allgemein lässt sich über die Kinder sagen, dass sie total offen, anhänglich und verschmust sind. “Abrazame, abrazame” (drück mich, drück mich) ist wohl der Satz, den ich am häufigsten gehört habe :) Richtig putzig ist es auch, wie sich die großen Geschwister um ihre Kleinen kümmern. Auf den ersten Blick scheint es süß, doch auch dieses Verhalten hat seine Tücken und Probleme. Viele der Kinder können so ihre Kindheit gar nicht richtig ausleben, da sie mit beispielsweise 9 Jahren schon wie eine Mama zu ihren Geschwistern sind. Deshalb versucht Sueniños diesen Kindern unabhängig von ihren kleinen Geschwistern einen Raum zu geben, in dem sie selbst Kind sein können.
Die Arbeit macht allgemein viel Spaß, auch wenn es manchmal nicht so leicht ist. Wenn die Kinder z.B. einfach nicht still sitzen wollen oder überhapt nicht an den Projekten teinehmen, dann ist schon eine gute Portion Durchsetzungsvermögen und Frustrationstoleranz gefragt. Doch böse nehmen kann man dieses Verhalten den Kindern nicht, da meist ihre Erziehung der Hintergund dessen ist. Sie sind es von der Schule und in den Familien nicht anders gewöhnt und haben es so gelernt, bzw. von den Eltern abgeschaut.
Nun zu den Mitarbeitern: Momentan hat Sueniños 7 feste Mitarbeiter und 7 Freiwillige. Damit wir uns untereinander besser kennenlernen und der Arbeitsalltag erleichtert wird, sind wir für ein Wochenende gemeinsam zelten gefahren. Der Ort hieß “Lagos de Colon”, eine wunderschöne ruhige Gegend mitten in der Natur, nahe zur Grenze Guatemalas. Wir haben viele Übungen und Spiele gemacht, um uns untereinander besser kennenzulernen, um das Vertrauen in die Anderen zu steigern, aber auch um für uns selbst zu entescheiden, was wir in diesem Jahr erreichen wollen, wie wir mit Schwierigkeiten umgehen werden und was eventuell schon unsere Stärken sind, die wir mit den anderen Mitarbeitern teilen könnten. Es ist sehr schön, dass bei Sueniños wirklich alle die gleiche Stellung haben. Egal ob Freiwilliger oder Festangestellter, jeder wird gleichermaßen angehört und alle sinnvollen Ideen werden versucht umzusetzen.
Neben der eigentlichen “Arbeit” blieb uns an diesem Wochenende nebenbei viel Zeit, um die wunderschöne Landschaft mit Seen, Wasserfällen und verlassenen Wegen zu erkunden. Ansonsten verbrachten wir die freie Zeit damit, in der Hängematte zu entspannen, zu lesen, alle möglichen Gedanken niederzuschreiben oder uns abends gemeinsam auf ein Gläschen Tequila und eine Partie “Jenga” bei spanischer Musik gemütlich zusammenzusetzen.
Nach wundervollen 3 Tagen ging es wieder zurück in die Zivilisation, zurück nach San Cristóbal, zurück zum wahren Alltag.

Nachdem ich in der Anfangszeit große Schwierigkeiten hatte meinen Alltag zu finden, habe ich mich mittlerweile doch so gut eingelebt, dass nicht mehr jeden Tag tausende neue Eindrücke auf mich einstürzen. Da dies aber mein erster Bericht ist, möchte ich doch ganz vorne anfangen und meine Erlebnisse von Anfang an schildern.
San Cristóbal hat ein wunderschönes Stadtbild, das sich, egal wo man hinschaut, durch seine vielen bunten Häuser und die hohen Berge im Hintergund auszeichnet. Im Vordergrund findet das bunte Leben statt. Indigene Frauen in ihren hübschen Trachten, die Armbänder, Decken oder Taschen verkaufen. Kinder, die auf dem Hauptplatz vor der “cathedral” (einer Kirche im schönen Baustil, in den kräftigen Farben rot und gelb gehalten – das Wahrzeichen San Cristóbals) spielen, ihre Eltern, die sich währenddessen frohen Gemüts über dies und jenes unterhalten und viele viele Touristen, die das Flair der Stadt sehr international wirken lassen. Alle Fotos, die ich bisher gemacht habe, wirken wie aus dem Bilderbuch.
Doch der Schein trübt. Schaut man genauer hin, tut es nämlich richtig weh, teils 4-jährige Jungen und Mädels zu sehen, die mit Gürteln und Schmuck vollbeladen durch das Stadtzentrum ziehen und versuchen ihre Ware an die Touristen zu verkaufen. Auch die vielen „chicle-Verkäufer“ lassen sich nicht aus dem Stadtbild denken. Oftmals sind auch das Kinder nicht älter als 10 Jahre, die bis tief in die Nacht mit schwer beladenen Bauchläden rumlaufen und Kaugummis „chicle“ oder Süßigkeiten „dulce“ verkaufen.
Ganz deutlich wird dieser krasse Unterschied zwischen der armen und reichen Bevölkerung, wenn man das Stadtzentrum verlässt und in die Außenbezirke der Stadt kommt. Die bunten Häuser sind ersetzt durch graue Blechhütten, die Wege bestehen bloß aus Erde und Staub und verwandeln sich bei Regen in kleine Flüsse. Das Land gehört dem Staat und somit stehen die Hütten eigentlich auf illegalem Boden. Sollte einmal die „falsche Person“ vorbeikommen, kann es schnell passieren, dass komplette „colonias“ ihre Häuser verlassen müssen und somit ohne alles darstehen. Besonders schlimm ist das für mich, weil die Kinder mit denen wir arbeiten, genau aus diesen Bezirken kommen. Positiv ist jedoch, dass es hier kaum jemanden interessiert, was wirklich legal ist und was nicht. Dies sieht man z.B. auch beim Autofahren. Ob man einen Führerschein hat oder nicht, ist egal. Auch wenn ein 14-Jähriger hinter dem Steuer sitzt, erregt das kein Aufsehen.
Unser Hauptfortbewegungsmittel hier und sehr praktisch, ist das Fahrrad. Im Zentrum staut es sich imme und mit dem Fahrrad lässt es sich wunderbar an den ganzen wartenden Autos und Combis vorbeimogeln. Doch hier ist Vorsicht geboten, vor allem die Taxifahrer scheinen nicht so gut gestellt zu sein mit den Fahrradfahrern. Dass die Autos mit einem Abstand, teilweise weniger als 20cm an einem vorbeifahren, daran muss man sich erstmal gewöhnen. Ein 2. sehr nützliches Fortbewegungsmittel hier sind die oben erwähnten „combis“. Das sind Kleinbusse, die einen für 4,50 $ - das sind umgerechnet ca. 25 Cent- so lange befördern, bis man aussteigen möchte. Dafür sagt ruft man einfach laut „bajan“ dem Fahrer zu. Die Combis fahren verschiedene Routen, man muss also nur aufpassen, in den Richtigen zu steigen. Mir persönlich gefallen diese Fahrten sehr. Oft werden so viele Menschen mitgenommen, dass man eigentlich schon vor 3 Zusteigern dachte, der Combi wäre voll. Ich beobachte sehr gerne die vielen verschiedenen Menschen, die sich im Combi sammeln und ab und zu hält man einen kurzen Plausch. Indigene Frauen mit ihren Babys, Frauen, die vom Markt kommen und den noch lebenden Hahn für die nächste Mahlzeit in ihrer Hand tragen. Männer, die von der Arbeit kommen, Ausländer und Reisende oder „Hippies“ (die es zu sehr vielen in San Cristóbal gibt:) ) mit ihren Trommeln und anderen Instrumenten.
Letztere sorgen abends häufig für gute Stimmung, wenn sie sich auf dem Hauptplatz aufstellen und bis spät in die Nacht die Trommeln schlagen lassen und dazu Feuershows anbieten.
Auch sonst hat San Cristóbal sehr viel zu bieten, sodass Langweile wohl kaum aufkommen kann. Es gibt unzählige wunderschöne kleine Cafés, Parks, Bänke, auf den Straßen hört man Musik und hat den ständigen Geruch von Mais und Tacos in der Nase, die auf der Straße zubereitet werden. Mein Lieblingsplatz ist der Kunsthandwerkmarkt „Santa Domingo“, an dem indigene Frauen und Hippies ihre Trachten, Schmuck, Taschen und vieles mehr verkaufen. Ich liebe es über den Markt zu schlendern und mir das bunte Treiben anzuschauen. Leider habe ich hiervon keine Foto, da es verboten ist die Indigenen zu fotografieren. Ihrer Überzeugung nach wird nämlich die Seele gestohlen, wenn sie auf einem Foto festgehalten sind. Um diesen meinen Leblingsplatz also hautnah zu erleben, müsst ihr hier in Mexiko vorbeischauen :)
Abends kann man sich dann je nach Stimmung eine der vielen Bars aussuchen, in denen überall Livemusik gespielt wird und nach einiger Zeit das gemütliche Zusammensitzen zum Tanzen übergeht. Salsa oder den für Mexiko typischen Tanz “Cumba” haben hier so gut wie alle im Blut, weshalb man sich als Ausländer sehr schlecht fühlt was dies angeht und ich bisher lieber Beobachter gespielt habe ;)
Bei dieser ausgelassenen Stimmung fällt es mir oft schwer zu glauben, dass gerade zur gleichen Zeit Familien zu 10. versuchen, in einem kleinen Zimmer zu schlafen und diese Möglichkeiten bei weitem nicht Allen geboten sind. Es herrscht leider wirklich ein großer Unterschied in der Bevölkerung.

Des Weiteren sind mir viele Unterschiede zwischen Deutschland und Mexiko aufgefallen, die ich in meinem Tagebuch gesammelt habe. Damit dieser erste Bericht nicht zu lange wird, und damit ihr auch noch meine weiteren Berichte lesen werdet, verspreche ich jetzt, dass ich nächstes Mal unter anderem darüber schreiben werde. Außerdem möchte ich euch von einigen Ausflügen erzählen, die ich bisher gemacht habe, von Bekanntschaften, wie es mit meinem Spanisch vorangeht, wie das WG-Leben abläuft und vieles mehr. Also seit gespannt!!
Doch erstmal hoffe ich, dass ihr mit genauso großer Freude diesen ersten Bericht lesen werdet, wie ich Freude daran hatte, euch von meinem wunderbaren Leben hier zu erzählen. Ich fühle mich pudelwohl und freue mich jeden Tag aufs Neue aufzuwachen und hier meine Zeit zu verbringen.

Eins noch: Die Regenzeit neigt sich so langsam dem Ende zu und so herrscht gerade Traumwetter. Tagsüber um die 25 Grad und das ohne (oder mit kaum) Regen! Das Wetter nutzen wir richtig aus, setzen uns in den Garten und lesen, oder trinken einen Café im Freien. Während ich gerade mit geöffneter Zimmertür dabei bin, diesen Bericht zu beenden, kitzeln mich einige Sonnenstrahlen und Judith und Jeannette sitzen vor unserem Haus in der Sonne und sind ganz vertieft in ihre Bücher. Ab und zu hört man die Köchin unseres Nachbarns reden, oder den Hund bellen.
Doch sehr bald wird es hier kalt werden und dann beginnt die harte Zeit bei knappen 0 Grad und keiner Heizung. Dafür muss ich mich noch mit warmen Klamotten eindecken. Oder aber es darf mir auch gerne Jemand ein paar schöne Wollsocken stricken und diese schicken!! :)