Montag, 30. November 2009

BILDER Oktober/ November

Schaut euch die Bilder nur an, wenn euch bewusst ist, dass man schnell neidisch werden kann :-P



Sonntag, 29. November 2009

2. Monatsbericht





Jeder Schritt ins Unbekannte oeffnet gleichzeitig neue Fenster das zu entdecken, was vorher verschlossen und nur fuer Wenige sichtbar war ...


2. ERFAHRUNGSBERICHT


- Oktober/ November 2009 -


Nun ist schon wieder so viel Zeit vergangen und es faellt mir schwer, alledem was ich erlebt habe, allen Menschen die ich getroffen habe und allen Eindruecken die ich hinzugewonnen habe, gerecht zu werden. Dennoch versuche ich in diesem 2. Bericht so genau wie moeglich meine Gedanken und Erlebnisse wiederzugeben, damit ihr ein Stueck weit besser an meinem wunderbaren Leben in Mexiko teilhaben koennt.
In diesem Bericht moechte ich ueber 4 Punkte ausfuehrlicher berichten:

1) „Dia de los Muertos“

2) „Mi vida“

3) „Caza del tesoro“

4) „Campamento de Refugiados“


Wenn man an Mexiko denkt und ein Ereignis nennen soll, was fuer dieses Land bekannt ist, so wird man nicht selten „Dia de los Muertos“ als Antwort bekommen. Uebersetzt kann man vom „Tag der Toten“ sprechen, bei uns Allerheiligen.
Auch ich kam in Deutschland schon ganz vorsichtig mit allen moeglichen Braeuchen und Traditionen dieses Tages in Beruehrung, als meine Spanischlehrerin - selbst Mexikanerin - uns Anfang November verschiedene Plakate, Pueppchen und anderen Krimskram mitbrachte. Auf allem waren Skelette in bunten Trachten und breit grinsenden Gesichtern dargstellt. Meiner Meinung nach sehr kitschig und zu diesem Zeitpunkt wollte ich auch noch nicht urteilen, was ich davon hielte, dass hier in Mexiko der Tod nichts Trauriges, sondern mehr eine fiesta ist.
Ich bin fuer diese besondere Feierleichkeit mit Carlos, einem guten Freund, in ein nahe gelegenes Dorf gefahren. Normalerweise ist es naemlich so, dass in den kleineren Doerfern alte Braeuche meist noch staerker ausgefuehrt werden und Tenechapa ist sehr traditionell. Schon die Hinfahrt auf der Ladeflaeche eines Pick Ups habe ich sehr genossen J
Jetzt wo ich den Tag auch mal live miterlebt habe, kann ich schon besser einschaetzen, was hinter der besagten Tradition steht. Dennoch moechte ich weiterhin kein Urteil ueber gut/ schlecht, richtig/ falsch abgeben.
Der eigentliche Feiertag ist der 2. November, doch mittlerweile hat es sich so eingependelt, dass am 1. November die grosse Feier ist und die Mexikaner den 2. November nutzen, um sich wieder zu erholen. Leider ist naemlich viel viel Alkohol – genauer gesagt Pox (ein starker Schnaps, den man aus Zuckerrohr gewinnt) - und Refresco (es gibt glaube ich kein deutsches Wort hierfuer. Hierunter fallen alle Getraenke, die suess und pappig sind - wie Cola, Fanta, Sprite etc.) ein mittlerweile nicht mehr wegzudenkender Bestandteil dieser Feierlichkeiten. Am 1. November zieht es also den Grossteil der Mexikaner (meist in riesigen Familienverbaenden) auf den Friedhof, um ihren verstorbenen Angehoerigen voll und ganz diesen Tag zu widmen. Es werden Unmengen an Blumen aufgestellt, Kerzen angezuendet, Weihrauch verstreut und oftmals bekommt der Verstorbene nochmal das auf sein Grab gelegt, was er zu Lebzeiten gerne mochte – mag es eine Orange, Brot, Schnaps oder Suessigkeiten sein. Die Stimmung ist ausgelassen, der Tote wird regelrecht gefeiert. So kann man am 1. November noch bis spaet abends die laute Musik hoeren, aber leider auch die betrunkenen Maenner an vielen Strassenecken liegen sehen.
Wie bei vielen Dingen, wird auch dieses Ereignis kommerziell sehr ausgenutzt. Viele Laeden haengen voll mit alle moeglichem Kitsch, den man fuer das Fest kaufen kann. Es wird sich verkleidet und gerade hier in San Cristobal haben viele Bars und Diskotheken mit besonderen Partys an diesem Wochenende geworben. Da ich ueberhaupt kein Fan von dieser Verkleiderei bin, bin ich diesen „neuen“ Braeuchen gut aus dem Weg gegangen. Lediglich verschiedene Gruppen von verkleideten Kindern, die in Geschaeften und Haeusern nach Suessigkeiten fragen, sind mir ueber den Weg gelaufen. Doch das fand ich ganz schoen, da es mich wieder an meine Zeit in den USA erinnerte.



Mittlerweile lebe ich nun schon 3 Monate in meiner neuen Heimat und mag es deshalb schon wagen von „mi vida“ , also von meinem Leben, zu sprechen.
Nach wie vor geht es mir sehr gut hier. In der WG mit meinen Mitbewohnerinnen Judith und Jeannette fuehle ich mich sehr wohl. Wir fuehren ein sehr ruhiges und entspanntes Leben in unserem Haus, kochen immer mal ab und zu zusammen, sitzen abends oft gemeinsam in der Kueche und plaudern ein wenig. Die Wochenenden und Vormittage nutze ich viel die tagsueber noch starke Sonne aus, waehrend ich es mir im Garten oder im Innenhof gemuetlich mache. Ich nehme mir hier viel Zeit fuer mich, lese ein Buch oder reflektiere was ich bisher schon alles erleben und lernen durfte. Dies ist auch notwendig, denn wer mich etwas besser kennt weiss, wie sonst ein typischer Tag in meinem Leben aussieht. Und daran hat sich auch hier nicht viel geaendert, ich bin immer noch sehr viel unterwegs und nutze jeden Tag bis zur letzten Minute aus. Mein Kalender, der an manchen Tagen kaum noch weisses Papier durchscheinen laesst und mein vieles Freizeitprogramm machen mich jedoch sehr gluecklich. Drei Mal die Woche gehe ich zum Zumba, das ist eine Art Tanzworkout – lustiges Rumgehopse, verbunden mit Salsa oder Merengue-Schritten J Hier habe ich richtig Spass und seit einiger Zeit gehe ich zusaetzlich mit dem „Trainer“ einige Male die Woche noch joggen oder schwimmen. Cesar ist Triathlet und auch ich werde am 5. Dezember an einem kleinen Triathlon teilnehmen – also alle ganz fest Daumen druecken J Mit Basketball habe ich aufgehoert, da mich der Sport nicht so erfuellt hat, auch wenn das Team und der Trainer total nett und hilfsbereit waren.
Ansonsten habe ich einmal die Woche Gitarrenstunde und habe mich auch schon um einen Trommelkurs gekuemmert. Nach den Weihnachtsferien werde ich wahrscheinlich noch bei einem Baeckerei-Workshop mitmachen, damit ich euch danach alle mit leckeren mexikanischen Gebaecken verwoehnen kann J
Bin ich also nicht gerade mit einem dieser Dinge beschaeftigt, verbringe ich gerne Zeit im Stadtzentrum von San Cristobal, treffe mich mit Freunden und an den Wochenenden plane ich ab und zu kleine Ausfluege, um Mexiko auch ausserhalb San Cristobals besser kennenzulernen. Einmal hat mich ein Freund mit zu einer Hochzeit genommen – ebenfalls ein tolles Erlebnis und interessant wie anders doch alles war!
Mit meinem Spanisch habe ich mittlerweile auch kaum noch Probleme. Bei normalen Alltagsgespraechen muss ich eigentlich kaum noch ueberlegen, da sprudeln die Worte von alleine heraus. Viel erschreckender ist, dass ich kaum noch Englisch kann. Als mich vor kurzem ein Tourist auf Englisch nach dem Weg fragte, antwortete ich prompt in Spanisch und die leichtesten Worte wollten mir nicht einfallen! Das nehme ich aber erstmal gelassen so hin J



Ein Ereignis moechte ich in diesem Bericht auch noch bezueglich der Arbeit erwaehnen, wobei ich in den folgenden Erfahrungsberichten noch mehr auf die Arbeit in den colonias eingehen moechte.
Seit einer Woche hat meine Arbeit in „Suenicos“ begonnen, die zwei Monate vorher hatten hauptsaechlich mit Planung und Vorbereitung zu tun. Ausserdem musste „Suenicos“ als Programm bekannt gemacht werden. Die Monate Oktober und November dienten also auch dem Zweck der Werbung. Ein Teil dieser Werbung war die „Caza del tesoro“ von der ich hier kurz berichten moechte. Uebersetzt heisst das Ereignis Schatzsuche und unter diesem Motto versammelte sich das komplette Team des Sueniños am 17. Oktober schon frueh morgens in der colonia „5º de marzo“. Alles war bis ins kleinste Detail geplant, wenn nun auch genuegend Kinder kommen wuerden, konnte dieser Samstag zu einem vollem Erfolg werden... Und sie kamen und sie kamen, am Ende hatten sich ueber 100 Kinder auf dem Platz eingefunden, die alle voller Vorfreude an der Schatzsuche teilnehmen wollten.

Insgesamt gab es 8 Stationen, die die Kinder in Gruppen ablaufen mussten. Eine Station war beispielsweise Dosenwerfen, eine andere Luftballontanz, des Weiteren mussten die Kinder in einer Station Unterschiede in zwei gleich zu scheinenden Bildern finden. Meine Station hiess „tela de araña“, also Spinnennetz. Zwischen 2 Baeumen habe ich ein Seil gespannt, dass sich mehrmals kreuzte und die Kinder mussten mit so wenigen Beruehrungen wie moeglich das „Spinnennetz“ durchqueren. Aufgebaut haben wir unsere Stationen in den Innenhoefen von 8 unserer Projektkinder vom Sueniños. Ich arbeitete im Innenhof von Dianas Familie. Diana ist 11, manchmal etwas schuechtern und ruhig, aber heute ging sie total auf, als sie mir bei meiner Station in ihrem Innenhof helfen konnte. Gemeinsam entschieden wir stets wieviele Punkte auf einer Skala von 1-3 die Gruppe erhalten sollte und schickten die Gruppe anschliessend weiter zur naechsten Station. Um den Weg bzw. die Adresse des naechsten Hauses zu erfahren, mussten die Kinder in Teamarbeit die Adresse, die wir ihnen in Geheimschrift vorlegten, in normale Sprache uebersetzen.
Es war toll anzusehen, wieviel Spass die Kinder hatten und mit wieviel Geschick einige meine Station durchliefen. Nach 2 Stunden versammelten wir uns wieder alle, die Siegergruppe mit den meisten Punkten wurde gekroent und die letzte (und fuer die Kinder wohl wichtigste) Aufgabe stand an. Noch einmal musste die Geheimschrift im Team geloest werden, diesmal wies die Uebersetzung darauf hin, wo sich der Schatz befindet. Die Kinder liefen alle wie wild durcheinander und suchten unter jedem Grashalm, unter jedem Stein, hinter jeder Blume nach paletas, also Lutschern. Auch wenn mir diese Belohnung nicht so ganz passte, da die Kinder meiner Meinung nach von dem wenigen Geld, das sie haben, sowieso schon zu viel dulce (Suessigkeiten) kaufen, war es toll mit anzusehen, wie 100 Kinder breit grinsend wie kleine Ameisen ueber die Wiese flitzten. Hatten sie dann einen Lutscher gefunden, wurden die Augen gaaanz gross J
Ausserdem hatten wir genau das erreicht, was wir wollten. Wir haben die Kinder auf uns aufmerksam gemacht und nicht wenige kamen danach zu uns und fragten, wann wir denn wiederkaemen und wieder mit ihnen spielen wuerden.



Dieser 4. und letzte Punkt, ueber den ich in meinem 2. Bericht schreiben moechte, ist mir sehr wichtig. Ich finde solche Ereignisse sollten nicht verschwiegen werden und so sollt auch ihr ueber eine momentane Situation in San Cristobal lesen koennen... Meine Beobachtungen hierzu habe ich schon vor einem knappen Monat aufgeschrieben, seitdem hat sich aber nicht viel geaendert...
Campamento de Refugiados desplazados por el Ejercito de 28 de Junio en Carranza

Dieser Schriftzug steht auf einer der 3 Informationstafeln, die vor dem Fluechtlingslager aufgebaut sind. Heute ist Freitag, der 30. Oktober. Seit knapp einer Woche zeichnet sich das Stadtbild San Cristóbals etwas anders ab als man es vorher gewöhnt war. Am Hauptplatz vor der Kirche ist ein kleiner Bereich abgesperrt, dahinter befinden sich hauptsächlich Männer, auch einige Frauen, im Alter von 16-55 Jahren. Warum das Ganze?
Es ist ein typisches Problem, das hier in Chiapas schon lange Zeit herrscht und vor allem durch den Zapatistenaufstand 1994 sehr bekannt wurde.
Die Lage der Bauern hier ist sehr schlecht, sie werden ausgebeutet und müssen mit einem Minimum an Essen und Behausung leben. Warum – die Regierung gibt zwar vor, den ländlichen communidades in den umliegenden Bergregionen zu helfen, doch unter der Hand herrscht viel Korruption und Ungerechtigkeit.
Ich habe einen Freund, der früher bei Centro de los Derechos de las Fray Bartolome arbeitete, und so habe ich einen (ersten kleinen) Eindruck durch ihn vermittelt bekommen können was wirklich passiert. Was wirklich passiert und was die Regierung gerne verschweigt.
Jeder Bauer kann 4 Hektar von einem Großpächter bekommen, bezahlen muss er dabei 2 Hektar. Der Preis liegt bei ca. 1800 Pesos (ca. 90 €) für ein halbes Jahr. Er muss alle 4 Hektar bewirtschaften, die Ernte von 2 Hektar muss er jedoch direkt an den Großpächter weitergeben, von der Ernte des 3. Hektar muss er Ausgaben (wie z.B. die 1800 Pesos Kosten für Grund) begleichen und lediglich der 4. Hektar bleibt ihm zum eigenen Nutzen. Insgesamt heißt das, dass der Bauer viel Arbeit und Ausgaben hat, um schließlich einen einzigen Hektar effektiv nutzen zu können. Trotzdem ist er auf diesen ungleichmäßigen Deal angewiesen, um seine Familie versorgen zu können.
Der Großpächter, der von der Regierung kommt, geht natürlich als Sieger hervor. Doch dies soll nicht genug sein, von Zeit zu Zeit marschiert dazu noch das Militär in die Bergdörfer ein und verlangt mehr Abgaben, die ihnen eigentlich gar nicht zustehen. Diese Einmaersche sind haeufig gewaltsam und die Indigenen werden zu Dingen gezwungen, gegen die sie sich nicht waehren koennen.
Roselio de la Cruz Gonzalez schreibt in einer Art Tagebucheintrag, den ich auf der vom Fluechtlingslager selbst errichteten Informationstafel gelesen habe, folgendes:

„Ich kenne das Dorf und ich kenne die brutale Herangehensweise, mit der die Polizei in Carranza Chis vorgeht. Sie zwingen uns Dokumente zu unterschreiben, ohne dass wir wissen, worum es sich handelt. Wir koennen zwar nicht lesen, aber wir koennen denken und sehen das Schlechte, was die Regierung uns antut. Darum bitte wir alle Organisationen der Welt unserer „Familie“ zu helfen und eine Stuetze zu sein.“

Gegen diese Ungerechtigkeit kämpfen die Bauern schon lange, doch nur wenige trauen sich offen gegen die Regierung vorzugehen, was jedoch wichtig ist, um auch der restlichen Bevölkerung die Augen zu öffnen. Zwei bekannte Namen in Punto Widerstand sind Samuel Ruiz und Arismendi, der Ruiz nach ca. 40 Jahren aktiver Unterstützung der einfachen Bergbevoelkerung ablöste. Beide sind Bischöfe, die durch die communidades reisen und Mut und Unterstützung zusprechen. Die Regierung sieht dies natürlich nicht gerne, vor ca. 3 Wochen erhielt Arismendi anonymerweise schon eine Morddrohung.
Auch die Widerstandskämpfer aus den Reihen der Bauern werden versucht so weit es geht von der Regierung zum Schweigen gebracht zu werden.
Genau hier bin ich wieder beim Anfang meiner Beschreibung des jetzigen Zustands angekommen - nämlich beim Hintergrund, warum in San Cristóbal gerade das Flüchtlingslager“Campamento de Refugiados“ vor der Kathedrale aufgebaut ist.
Jose M. Hernandez, Roselio de la Cruz Gonzales und Jose Manuel de la Torre waren drei Männer, die Widerstand leisteten und sich für eine gerechtere Verteilung einsetzten. Vor ca. 1 Monat wurden diese vor den Augen vieler Dorfbewohner umgebracht. Drei weitere wurden gefangen genommen und zwei wurden verwundet. Wer genau für die Morde verantwortlich ist weiß keiner, doch es ist klar, dass die Regierung dahinter steckt, die die Dörfer zum Schweigen bringen will, da sie jede Form des Aufstands fuerchten muss.
Die Flüchtlinge, die ihr Lager hier aufgebaut haben, bitten um Essen, Kleidung, Decken, Feuerholz und Unterstützung der Bevölkerung. Auf der Informationstafel klebt ein selbst geschriebener Zettel, auf dem genau dies zu lesen ist:

Al pueblo:
Les solicitamos su solidaridad para apoyar nuestra justa lucha con alimentos, cobijas, medicamentos, ropa para frio, pan, café, agua.
Gracias por su apoyo.
Organización Campesina Emiliano Zapata (OCEZ )

Auch ich habe die Fluechtlinge mit einer kleinen Spende unterstuetzt. Ich kann und will mir nur schwer vorstellen, wie sie die Naechte auf dem kalten und harten Steinboden verbringen, waehrend ich teilweise schon im Haus mit Pulli und nichtsdestrotrotz frierend einschlafe. Die Naechte sind hier mittlerweile schon sehr sehr kalt.
Neben Spenden ist es aber auch sehr wichtig, dass die Bevoelkerung ihren Teil leistet, indem sie einfach beobachtet. Es ist wichtig, dass immer wieder Menschen beim Lager vorbeischauen und aufmerksam sind. Aus Gründen der Hilfeleistung, aber noch wichtiger aus dem Hintergrund heraus, dass die Flüchtlinge im Prinzip illegal auf dem Hauptplatz sind. Sie haben ihr Lager einfach aufgebaut und müssen jeder Zeit fürchten, dass das Militaer sie (gewaltsam) wieder verscheucht.
Schriftzuege wie der, auf dem in roten und schwarzen Buchstaben steht

Alto al hostigamiento y persecución de nuestros compañeros de OCEZ

sollen die Aufmerksamkeit hochhalten und vielleicht helfen sie ja doch, dass die Bewohner der Bergdörfer irgendwann - vielleicht nicht in völliger Gerechtigkeit leben – aber einen Fortschritt verzeichnen können.
Heute ist Dienstag, der 24. November. Die Fluechtlinge sind noch immer da...

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Ich habe in meiner Beschreibung einige spanische Woerter benutzt und Schriftzuege wiedergegeben, da es so viel lebendiger wirkte finde ich. Um den Bericht zwischendurch nicht immer unterbrechen zu muessen, jetzt erst einige Erklaerungen zu Vokabeln etc:


Ejercito - Ereignis Communidades - kleine Doerfer & Regionen ausserhalb San Cristobals Pueblo - Dorf Solicitar - bitten Apoyar - unterstuetzen Justa lucha - gerechter Kampf Alimentos - Lebensmittel Cobijas - Decken Ropa para frio - Kleidung gegen die Kaelte Pan - Brot Agua - Wasser Alto al… - stoppt… Hostigamiento - Auspeitschung Compañeros - Freunde


Emiliano Zapata - Zapatistenfuehrer, der u.a. den Aufstand der Bauernbevoelkerung in Chiapas 1994 leitete
OECZ - “Organización Campesina Emiliano Zapata”- die Partei, die hinter Emiliano Zapata steht und sich fuer die Rechte der Bauern und Indigenen einsetzt
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Sonntag, 25. Oktober 2009

FOTOS - endlich




Bilder September und Anfang Oktober für euch

1. Monatsbericht

Hallo ihr Lieben,

nun bin ich schon über einen Monat hier – auf der einen Seite total unwirklich, da ich vor gut 4 Monaten noch mitten im Abi stand und vor ca. 2 Monaten durch Europa gereist bin - jetzt soll ich schon einen Monat in meiner zukünftigen Heimat gelebt haben?
Doch wenn ich das Ganze mal anders betrachte, sind ein Monat doch ein Klacks. Ich habe schon so viel gesehen und so viel erlebt wie es in einem Monat kaum möglich ist. Und jeder neue Tag ist eine neue Erfahrung, da es immer Dinge gibt, die ich vorher so nicht gesehen ud gekannt habe.

Doch ich möchte ganz vorne anfangen. Gut, vielleicht nicht ganz vorne, denn das hieße ja, dass ich schon vor gut einem Jahr mit dem Bericht anfangen müsste. Nämlich dann, als ich mich für das Auslandsjahr beworben habe.
Seit dem ist viel passiert und dass ich gerade überhaupt hier sein kann und diesen ersten Monatsbericht schreiben darf, habe ich vielen Menschen zu verdanken. Einmal den vielen vielen Spendern, die mich finanziell und auch jetzt seelisch unterstützen. Ich hoffe, dass ich euch durch meine Erfahrung anhand von Berichten und Fotos ein wenig das zurückgeben kann, was ihr mir vorher gegeben habt.
Außerdem ist es sehr schön zu wissen, dass zuhause in Deutschland Familie, Freund und Freunde immer für mich da sind – danke!

Jetzt möchte ich aber anfangen, von meinem Leben hier zu berichten. Darauf warten schließlich viele in Deutschland Gebliebene gespannt...

Am 29.August ging es also los. Der Flughafen Frankfurt war der letzte deutsche Boden, den wir betreten haben und nach ca. 11 Stunden Flug landeten wir sicher in Cancun. Der erste deutliche Unterschied war die Hitze. Doch nicht nur die machte uns direkt bei Ankunft zu schaffen – auch das Einreiseformular (das natürlich auf Spanisch auszufüllen war), bereitete den meisten von uns ziemlich grosse Schwierigkeiten. Alles Gelernte schien hier nicht zu helfen - in Wirklichkeit sprechen nämlich doch alle schneller, die Vokabeln fallen einem einfach nicht ein und man wünscht sich nichts mehr, als endlich die Passkontrolle passieren zu dürfen und offiziell in Mexiko angekommen zu sein. Die Mitabriter waren jedoch sehr hilfsbereit und so haben wir es nach einiger Zeit doch noch alle ins “Freie” geschafft:) Nora, unsere Vorgängerin erwartete uns schon und zu 14. ging es vollgepackt im Kleinbus weiter nach Playa del Carmen. Ein erstes Abendessen direkt am Meer – und endlich ein Bett! Wir waren schließlich schon einige Stunden wach… Die restlichen ein und halb Tage verbrachten wir mit “Touristendasein” - Strandbesuche, Schnorcheln mit Riesenschildkröten und leckeres Essen zu (für uns) enorm günstigen Preisen.
Knapp 2 Tage später verließen wir also diesen schönen, aber auch sehr touristischen Badeort und machten uns nun auf den Weg in unsere Städte – 5 Freiwillige nach Guadalajara, 2 nach Guatemala und wir 5 (das heißt: Schoko, Schorsch, Judith, Jeannette und ich) nach San Cristóbal. 20 Stunden Busfahrt lagen vor uns bis wir endlich in San Cristóbal ankamen und von unseren Vorgängern mit einem leckeren mexikanischen Frühstück begrüsst wurden. Die WG ist wunderschön, groß und in den Farben rot und gelb gehalten. Das Haus liegt in einem Innenhof mit 5 weiteren Häusern und so bekommen wir ab und zu Besuch von dem Nachbarshund oder auch von Gabriel. Gabriel ist 10 und unser Nachbarsjunge. Er verbringt viel Zeit bei uns, weil seine Mama die ganze Zeit arbeiten muss. Für mich ist er wie ein kleiner Bruder und ich verbinge gerne Zeit mit ihm. Einmal hat er mich auch schon beim Joggen begleitet, doch 3 Tage später hat er noch über Muskelkater geklagt 
Viel mehr will ich über unser Haus aber erstmal gar nicht schreiben, denn schon nach 3 Tagen bin ich in meine Gastfamilie umgezogen. Dort wohnte ich 2 Wochen zusammen mit Ana (27), ihrer Mutter Señora Pastrena und dem Hund Cuma. Es war eine schöne Erfahrung zu sehen, wie ein typischer Tag im Leben einer mexikanischen Familie aussieht. Leider waren beide eher selten zuhause. Meine Gastmama, weil sie recht viel arbeitet (sie ist Arzthelferin) und Ana, weil sie (typisch junger Mansch :) ) einfach immer it ihren Freundenaus unterwegs war. Da sie mich aber ab und zu auf ihre “Streifzüge” mitnahm und ich so auch ziemlich bald in Kontakt zu jungen Einheimischen kam, hatte dies wiederum auch einen positiven Effekt für mich!
2 Mal in der Woche kamen Gabi (eine andere Tochter der Familie, 35) und ihre Tochter Luna (1 Jahr alt) vorbei und wir haben die Abende gemeinsam spielend und erzählend verbracht. Auffällig fand ich dabei, dass ich jedes Mal vor Luna ins Bett ging. Die Anfangszeit war ich aber auch extrem müde. Die vielen neuen Eindrücke, die Sprache und sicherlich auch noch die Zeitverschiebung haben meinen Schlafpegel sehr erhöht :) Ganz im Gegensatz zu mir, hatte die Kleine einen (für ein Kleinkind) doch sehr ungewöhnlichen Tagesrhythmus – sie ging um 1 Uhr nachts schlafen und schlief dafür durch bis ca. 12 Uhr am nächsten Morgen durch. Ob dies typisch ist für mexikanische Babys oder ob Luna eine Außnhme ist, möchte ich noch herausfinden! Auf jeden Fall saßen mir schon öfters abends in Bars Mütter gegenüber, die mit Freunden ein Bierchen getrunken haben und dabei ihre Kleinen dabei hatten.

Wenn ich also nicht gerade Zeit bei meiner Gastfamilie verbrachte, war ich mit den anderen Freiwilligen und unseren Vorgängern unterwegs. Für die erste Woche in San Cristóbal haben Letztere ein so genanntes “On-Arrival-Training” für uns “Neue” organisiert. Es dient dazu, sich in der Stadt besser zurechtzufinden, auf gewisse Kulturunterschiede aufmerksam gemacht zu werden und schlussendich ist es auch einfach eine schöne Woche, um langsam in seinem neuen Leben anzukommen und Spaß zu haben. Wir haben z.B. eine Stadtralley gemacht, das Nachtleben erkundet, einen Ausflug in ein nahe gelegenes indigenes Dorf gemacht oder uns das Freizeitangebot angeschaut. Mir persönlich war es sehr wichtig einen Teamsport zu machen und so spiele ich nun seit einiger Zeit in einem Basketballteam. Ich bin nicht gut und werde in diesem Sport wohl auch nie Meister werden, doch es ist schön sich zu bewegen und dabei Leute um sich rum zu haben. Ganz nebenbei hat der Sport auch noch den Effekt, dass mich das sehr leckere, aber doch auch richtg fettige mexikanische Essen nicht ganz anders aussehen lässt 
In Zukunft plane ich noch “Zumba” zu machen (das ist eine Art Tanzworkout), Gitarrenstunden zu nehmen und eventuell einen Salsa-Kurs zu machen – doch alles mit der Zeit. So viel Freizeit habe ich nämlich gar nicht – zumindest fühlt es sich so an!

Die Projektarbeit nimmt natürlich einen Großteil ein und deswegen werde ich jetzt auch damit in meinem Bericht fortfahren.
In der 2. Woche haben wir das erste Mal bei “Sueniños” vorbeigeschaut und seit dem hat sich die Arbeitszeit stest gesteigert, bis sie nach ca. 1 Woche bei “normal” angekommen ist.
Die 1. Woche war eine “Willkommenswoche” für die Kinder, was hieß, dass diese Woche für uns nicht mit unserer normalen Arbeit zu vergleichen war. Die Kinder sollten sich z.B. wieder ins Gedächtnis rufen, was Sueniños ist, sollten Willkommensschilder basteln oder ihren Freunden eine nette Nachricht auf den Rücken schreiben oder malen. Freitag gab es eine kleine “fiesta”. Hauptsächlich auch, weil es für die alten Freiwilligen Lena und Jonas der letzte Tag mi Projekt war. Für die beiden war es schwer Abschied zu nehmen, ich bin gespannt wie ich in einem Jahr an ihrer Stelle aussehe.
Im Laufe der nächsten Woche hat sich dann entschieden, wer in welchem Bereich von Sueniños arbeiten wird. Mein Wunsch war es bei “Suenicos” zu arbeiten, d.h. Sueniños in den “colonias”, also direkt vor Ort, wo die Kinder leben. Da dieses Projekt erst im November startet, sieht mein typischer Arbeitstag zur Zeit so aus: Von 10-15h plane ich Projekte und Workshops für die Kinder. Dabei kümmere ich mich mit einer weiteren Mitarbeiterin um das Projekt “Afrika”, in dem die Kinder alles mögliche, von Geographie, Tracht, Traditionen bis hin zu Essen, über die Kultur Massai in Kenia lernen sollen. Als Workshop werde ich Trommeln bauen anbieten und so besteht an 2 Vormittagen die Woche meine Arbeit daraus, diesen Workshop bis ins kleinste Detail zu planen. Häufig haben wir im Suenicos-Team “Reuniónes”, also Versammlungen, um alle Informationen zusammenzutragen und zu schauen, ob alles glatt läuft oder z.B. Ob etwas Wichtiges erledigt werden muss. An 2 Nachmittagen bleibe ich dann im Projekt, wenn die Kinder um 3 Uhr kommen, erst ein Mittagessen bekommen und dann um halb 7 wieder gehen.
Allgemein lässt sich über die Kinder sagen, dass sie total offen, anhänglich und verschmust sind. “Abrazame, abrazame” (drück mich, drück mich) ist wohl der Satz, den ich am häufigsten gehört habe :) Richtig putzig ist es auch, wie sich die großen Geschwister um ihre Kleinen kümmern. Auf den ersten Blick scheint es süß, doch auch dieses Verhalten hat seine Tücken und Probleme. Viele der Kinder können so ihre Kindheit gar nicht richtig ausleben, da sie mit beispielsweise 9 Jahren schon wie eine Mama zu ihren Geschwistern sind. Deshalb versucht Sueniños diesen Kindern unabhängig von ihren kleinen Geschwistern einen Raum zu geben, in dem sie selbst Kind sein können.
Die Arbeit macht allgemein viel Spaß, auch wenn es manchmal nicht so leicht ist. Wenn die Kinder z.B. einfach nicht still sitzen wollen oder überhapt nicht an den Projekten teinehmen, dann ist schon eine gute Portion Durchsetzungsvermögen und Frustrationstoleranz gefragt. Doch böse nehmen kann man dieses Verhalten den Kindern nicht, da meist ihre Erziehung der Hintergund dessen ist. Sie sind es von der Schule und in den Familien nicht anders gewöhnt und haben es so gelernt, bzw. von den Eltern abgeschaut.
Nun zu den Mitarbeitern: Momentan hat Sueniños 7 feste Mitarbeiter und 7 Freiwillige. Damit wir uns untereinander besser kennenlernen und der Arbeitsalltag erleichtert wird, sind wir für ein Wochenende gemeinsam zelten gefahren. Der Ort hieß “Lagos de Colon”, eine wunderschöne ruhige Gegend mitten in der Natur, nahe zur Grenze Guatemalas. Wir haben viele Übungen und Spiele gemacht, um uns untereinander besser kennenzulernen, um das Vertrauen in die Anderen zu steigern, aber auch um für uns selbst zu entescheiden, was wir in diesem Jahr erreichen wollen, wie wir mit Schwierigkeiten umgehen werden und was eventuell schon unsere Stärken sind, die wir mit den anderen Mitarbeitern teilen könnten. Es ist sehr schön, dass bei Sueniños wirklich alle die gleiche Stellung haben. Egal ob Freiwilliger oder Festangestellter, jeder wird gleichermaßen angehört und alle sinnvollen Ideen werden versucht umzusetzen.
Neben der eigentlichen “Arbeit” blieb uns an diesem Wochenende nebenbei viel Zeit, um die wunderschöne Landschaft mit Seen, Wasserfällen und verlassenen Wegen zu erkunden. Ansonsten verbrachten wir die freie Zeit damit, in der Hängematte zu entspannen, zu lesen, alle möglichen Gedanken niederzuschreiben oder uns abends gemeinsam auf ein Gläschen Tequila und eine Partie “Jenga” bei spanischer Musik gemütlich zusammenzusetzen.
Nach wundervollen 3 Tagen ging es wieder zurück in die Zivilisation, zurück nach San Cristóbal, zurück zum wahren Alltag.

Nachdem ich in der Anfangszeit große Schwierigkeiten hatte meinen Alltag zu finden, habe ich mich mittlerweile doch so gut eingelebt, dass nicht mehr jeden Tag tausende neue Eindrücke auf mich einstürzen. Da dies aber mein erster Bericht ist, möchte ich doch ganz vorne anfangen und meine Erlebnisse von Anfang an schildern.
San Cristóbal hat ein wunderschönes Stadtbild, das sich, egal wo man hinschaut, durch seine vielen bunten Häuser und die hohen Berge im Hintergund auszeichnet. Im Vordergrund findet das bunte Leben statt. Indigene Frauen in ihren hübschen Trachten, die Armbänder, Decken oder Taschen verkaufen. Kinder, die auf dem Hauptplatz vor der “cathedral” (einer Kirche im schönen Baustil, in den kräftigen Farben rot und gelb gehalten – das Wahrzeichen San Cristóbals) spielen, ihre Eltern, die sich währenddessen frohen Gemüts über dies und jenes unterhalten und viele viele Touristen, die das Flair der Stadt sehr international wirken lassen. Alle Fotos, die ich bisher gemacht habe, wirken wie aus dem Bilderbuch.
Doch der Schein trübt. Schaut man genauer hin, tut es nämlich richtig weh, teils 4-jährige Jungen und Mädels zu sehen, die mit Gürteln und Schmuck vollbeladen durch das Stadtzentrum ziehen und versuchen ihre Ware an die Touristen zu verkaufen. Auch die vielen „chicle-Verkäufer“ lassen sich nicht aus dem Stadtbild denken. Oftmals sind auch das Kinder nicht älter als 10 Jahre, die bis tief in die Nacht mit schwer beladenen Bauchläden rumlaufen und Kaugummis „chicle“ oder Süßigkeiten „dulce“ verkaufen.
Ganz deutlich wird dieser krasse Unterschied zwischen der armen und reichen Bevölkerung, wenn man das Stadtzentrum verlässt und in die Außenbezirke der Stadt kommt. Die bunten Häuser sind ersetzt durch graue Blechhütten, die Wege bestehen bloß aus Erde und Staub und verwandeln sich bei Regen in kleine Flüsse. Das Land gehört dem Staat und somit stehen die Hütten eigentlich auf illegalem Boden. Sollte einmal die „falsche Person“ vorbeikommen, kann es schnell passieren, dass komplette „colonias“ ihre Häuser verlassen müssen und somit ohne alles darstehen. Besonders schlimm ist das für mich, weil die Kinder mit denen wir arbeiten, genau aus diesen Bezirken kommen. Positiv ist jedoch, dass es hier kaum jemanden interessiert, was wirklich legal ist und was nicht. Dies sieht man z.B. auch beim Autofahren. Ob man einen Führerschein hat oder nicht, ist egal. Auch wenn ein 14-Jähriger hinter dem Steuer sitzt, erregt das kein Aufsehen.
Unser Hauptfortbewegungsmittel hier und sehr praktisch, ist das Fahrrad. Im Zentrum staut es sich imme und mit dem Fahrrad lässt es sich wunderbar an den ganzen wartenden Autos und Combis vorbeimogeln. Doch hier ist Vorsicht geboten, vor allem die Taxifahrer scheinen nicht so gut gestellt zu sein mit den Fahrradfahrern. Dass die Autos mit einem Abstand, teilweise weniger als 20cm an einem vorbeifahren, daran muss man sich erstmal gewöhnen. Ein 2. sehr nützliches Fortbewegungsmittel hier sind die oben erwähnten „combis“. Das sind Kleinbusse, die einen für 4,50 $ - das sind umgerechnet ca. 25 Cent- so lange befördern, bis man aussteigen möchte. Dafür sagt ruft man einfach laut „bajan“ dem Fahrer zu. Die Combis fahren verschiedene Routen, man muss also nur aufpassen, in den Richtigen zu steigen. Mir persönlich gefallen diese Fahrten sehr. Oft werden so viele Menschen mitgenommen, dass man eigentlich schon vor 3 Zusteigern dachte, der Combi wäre voll. Ich beobachte sehr gerne die vielen verschiedenen Menschen, die sich im Combi sammeln und ab und zu hält man einen kurzen Plausch. Indigene Frauen mit ihren Babys, Frauen, die vom Markt kommen und den noch lebenden Hahn für die nächste Mahlzeit in ihrer Hand tragen. Männer, die von der Arbeit kommen, Ausländer und Reisende oder „Hippies“ (die es zu sehr vielen in San Cristóbal gibt:) ) mit ihren Trommeln und anderen Instrumenten.
Letztere sorgen abends häufig für gute Stimmung, wenn sie sich auf dem Hauptplatz aufstellen und bis spät in die Nacht die Trommeln schlagen lassen und dazu Feuershows anbieten.
Auch sonst hat San Cristóbal sehr viel zu bieten, sodass Langweile wohl kaum aufkommen kann. Es gibt unzählige wunderschöne kleine Cafés, Parks, Bänke, auf den Straßen hört man Musik und hat den ständigen Geruch von Mais und Tacos in der Nase, die auf der Straße zubereitet werden. Mein Lieblingsplatz ist der Kunsthandwerkmarkt „Santa Domingo“, an dem indigene Frauen und Hippies ihre Trachten, Schmuck, Taschen und vieles mehr verkaufen. Ich liebe es über den Markt zu schlendern und mir das bunte Treiben anzuschauen. Leider habe ich hiervon keine Foto, da es verboten ist die Indigenen zu fotografieren. Ihrer Überzeugung nach wird nämlich die Seele gestohlen, wenn sie auf einem Foto festgehalten sind. Um diesen meinen Leblingsplatz also hautnah zu erleben, müsst ihr hier in Mexiko vorbeischauen :)
Abends kann man sich dann je nach Stimmung eine der vielen Bars aussuchen, in denen überall Livemusik gespielt wird und nach einiger Zeit das gemütliche Zusammensitzen zum Tanzen übergeht. Salsa oder den für Mexiko typischen Tanz “Cumba” haben hier so gut wie alle im Blut, weshalb man sich als Ausländer sehr schlecht fühlt was dies angeht und ich bisher lieber Beobachter gespielt habe ;)
Bei dieser ausgelassenen Stimmung fällt es mir oft schwer zu glauben, dass gerade zur gleichen Zeit Familien zu 10. versuchen, in einem kleinen Zimmer zu schlafen und diese Möglichkeiten bei weitem nicht Allen geboten sind. Es herrscht leider wirklich ein großer Unterschied in der Bevölkerung.

Des Weiteren sind mir viele Unterschiede zwischen Deutschland und Mexiko aufgefallen, die ich in meinem Tagebuch gesammelt habe. Damit dieser erste Bericht nicht zu lange wird, und damit ihr auch noch meine weiteren Berichte lesen werdet, verspreche ich jetzt, dass ich nächstes Mal unter anderem darüber schreiben werde. Außerdem möchte ich euch von einigen Ausflügen erzählen, die ich bisher gemacht habe, von Bekanntschaften, wie es mit meinem Spanisch vorangeht, wie das WG-Leben abläuft und vieles mehr. Also seit gespannt!!
Doch erstmal hoffe ich, dass ihr mit genauso großer Freude diesen ersten Bericht lesen werdet, wie ich Freude daran hatte, euch von meinem wunderbaren Leben hier zu erzählen. Ich fühle mich pudelwohl und freue mich jeden Tag aufs Neue aufzuwachen und hier meine Zeit zu verbringen.

Eins noch: Die Regenzeit neigt sich so langsam dem Ende zu und so herrscht gerade Traumwetter. Tagsüber um die 25 Grad und das ohne (oder mit kaum) Regen! Das Wetter nutzen wir richtig aus, setzen uns in den Garten und lesen, oder trinken einen Café im Freien. Während ich gerade mit geöffneter Zimmertür dabei bin, diesen Bericht zu beenden, kitzeln mich einige Sonnenstrahlen und Judith und Jeannette sitzen vor unserem Haus in der Sonne und sind ganz vertieft in ihre Bücher. Ab und zu hört man die Köchin unseres Nachbarns reden, oder den Hund bellen.
Doch sehr bald wird es hier kalt werden und dann beginnt die harte Zeit bei knappen 0 Grad und keiner Heizung. Dafür muss ich mich noch mit warmen Klamotten eindecken. Oder aber es darf mir auch gerne Jemand ein paar schöne Wollsocken stricken und diese schicken!! :)

Montag, 31. August 2009


Hola a todos!!

Nach einer langen Busfahrt und aufregenden ersten 2 tagen sind wir 5 freiwilligen endlich in unserer heimatstadt fuer die naechsten 370 tage angekommen. Auf den ersten blick ist san cristobal wunderschoen. viele bunte haeuser, sehr viele indigene frauen und kinder in typischen trachten, ueberall riecht es nach essem das frisch auf der strasse zubereitet wird. ich fuehle mich bisher sehr wohl hier.die alten freiwilligen haben uns vom busbahnhof abgeholt und erstmal ein fruehstueck in ihrer und unserer zukuenftigen wohnung fuer uns hergerichtet. ganz typisch mit viel obst tortillas quesadillas guacamole, ei, salsa usw. ich habe jetzt schon das gefuehl dass die mexikaner einfach viel mehr essen :)die wohnung ist sehr schoen. sie liegt in einem viertel etwas ausserhalb vom zentrum weshalb hier gar keine touristen zu finden sind - und das finde ich gut! wir wohnen in einem hof mit ca. 4 anderen haeusern und es soll sehr sicher sein dort. einen schoenen garten teilen wir uns auch mit den anderen haeusern. die wohnung oder besser gesagt das haus ist riesig. es gibt 3 sehr grosse zimmer ein helles wohnzimmer und einen koch und essbereich. alles ist in rot und geld bestrtichen (glaube ich :) ) auf jeden fall ist es sehr wohnlich. wer letztendlich welches zimmer bezieht haben wir uns noch nicht entschieden. aber morgen ziehen erstmal 2 (und wenn wir glueck haben 3) von uns in gastfamilien fuer die naechsten 2-3 wochen. so wie es aussieht darf ich auch in eine ziehen, das wuerde mich riesig freuen und wird vor allem dem spanisch sehr weiterhelfen. es ist doch noch ziemlich schwierig sich zu verstaendigen, aber das war ja klar. dafuer ist es echt praktisch dass judith mit mir wohnt, die schon super spanisch spricht weil sie oefter im ausland gereist ist. aber bald will ich das alles alleine regeln koennen :) ab uebernaechster woche faengt der sprachkurs fuer uns an und wir werden so langsam in unseren projekten anfangen. darauf freue ich mich schon riesig. vom 24.-26. august haben wir sueninos freiwilligen ein camping wochenende mit den ganzen projektarbeitern damit wir uns alle besser kennenlernen. die alten freiwilligen meinten dass alle total lieb sind und sie haben dort auch viele freunde mit denen sie ausserhalb des projektes mal was trinken gehen oder tanzen oder aehnliches.was wir sonst noch diese woche und anfang der naechsten woche machen werden ist unter anderem die stadt noch besser kennenlernen, in ein indigenes dorf wandern und uns dort umschauen, das sport- und freizeitangebot anschauen und eventuell schon irgendwo mitmachen, die naechtlichen fiestas kennenlernen und vieles mehr :)ich bin aber auch froh wenn der ganze tumult sich erstmal gelegt hat, die alten freiwilligen abreisen und wir 3 (ich wohne mit jeannette und judith zusammen, schorsch und choco werden wohl bald in eine WG ziehen) uns gemuetlich selbst in dem haus einrichten koennen und das ganz normale alltagsleben beginnt!soviel zur naechsten zeit.
aber es ist bisher ja auch schon einiges passiert. Nach 12h Flug sind wir gut in canucn gelandet, wurden dort von nora (einer jetzigen FW abgeholt) und sind ca. eine stunde mit dem taxi nach playa el carmen gefahren. ein touristischer badeort und viel xzu heiss fuer unsere gefuehle :) dort haben wir fuer 10 dollar ein zimmer bezogen und fuer weitere 3 dollar ein super essen bekommen (wir waren erstmal geschockt wie billig alles ist und das bei den vielen touristen!). Der jetlack hat sich aber auch bald zu spueren gemacht (nach deutscher zeit war es schon 6h morgens) und wir sind totmuede ins bett gefallen. am naechsten tag sind wir dann wieder mit dem taxi eine stunde weitergefahren um an einen traumstrand zu gelangen. die schnorchelausruestung hatten wir schon eingepackt. viel habe ich leider nicht getroffen unter wasser aber eine gruppe von bestimmt 1m grossen wasserschildkroeten. einen sonnenbrand haben wir uns auch alle geholt.Trotzdem der tag war traumhaft, doch ich bin sehr froh endlich in meiner neuen heimat angekommen zu sein und weg vom grossen tourismusstrom der natuerlich in cancun extrem war!um 5 uhr am nachmittag sind wir also in den bus nach san cristobal gestiegen um um 12h mittags hier anzukommen.

Freitag, 21. August 2009

Vorbereitungsseminar

Mittlerweile bin ich schon wieder gut eine Woche da, aber die Errinnerungen an das geniale VBS stecken noch immer ganz tief :)
Knappe 2 Wochen hieß es jeden Tag doch recht früh aufstehen, ein leckeres Frühstück von den 3 Super-Köchen und den Helden zu bekommen (die helden waren immer um die 8 Freiwillige, die für einen Tag mit in der Küche helfen mussten. Gar nicht so unanstrengend :) )... Dann ging es weiter mit einem großen Plenum und anschließend wurden z.B. verschieden Workshops angeboten, in denen man Praktisches für die Projektarbeit lernen konnte oder es kamen verschieden Referenten, die uns z.B. etwas über Interkulturelle Kommunikation oder Councelling Skills, sprich den Umgang und die Annäherung an die Projektkinder, erzählt haben.
Diese Vorträge waren meist sehr anstrengend, aber das ist keineswegs negativ gemeint.
Außerdem war das Programm vom VBS so schön bunt gestaltet, dass auch immer viel Freizeit für intensive Gespräche, Sport und Rumalbern übrig blieb... Die Abende waren sehr abwechslungsreich, so gab es die "Arabian Night", die "African Night", die "Noche Latina" und schließlich auch den "Deutschen Abend". An diesen Abenden wurden natürlich immer viele Klischees ausgepackt, so haben wir eine typisch arabi´sche Hochzeit erlebt, die Rassentrennung wurde bei der Afrikanischen Nacht durchgespielt und bei der Noche Latina viel getanzt. Aber der Deutsche Abend hat uns auch sehr gut gezeigt wie viele Vorteile es doch über Deutschland gibt und es war sehr lustig diesen Klischees gerecht zu werden und z.B. als Bayer die ganzen Oktoberfestlieder zu singen. Außerdem sind die Ex-Freiwilligen ihrer Rolle als sehr strenge Aufpasser mit übermäßig viel Bürokratie-Kram sehr gut nachgekommen :)
So viel zu den besonderen Abenden, ansonsten saßen wir öfters gemütlich beim Lagerfeuer und Gitarrenmusik zusammen oder haben uns nett unterhalten.

Einen Tag möchte ich aber noch erwähnen und zwar war das ganz zu Anfang der "Survival-Day". Wir Freiwilligen wurden mit verbundenen Augen ins Auto gesetzt und nach ca. 1,5h in 2er-Teams irgendwo ausgesetzt. Und mit irgendwo meine ich auch irgendwo. Mein "Abenteurer-Partner" war Benny aus der Dom Rep und wir wurden etwas oberhalb von Eningen auf einem Wanderweg ausgesetzt. Das es oberhalb von Eningen war wussten wir allerdings auch erst später als wir in das Dörfchen gewandert sind und uns erkundigt hatten wo wir uns denn überhaupt befinden und wie weit Hayingen entfernt ist. Nach Hayingen mussten wir nämlich am Ende des Tages finden, denn dort sollte unser Zeltplatz neben dem Minigolfplatz sein, mehr wussten wir nicht... nun gut es hat sich rausgestellt, dass Hayingen ca. 80km entfertn ist und das Einzigste, was wir bei uns hatten waren 2 Bananan, eine Brotbackmischung und einen Zettel, der uns erklärte was mit diesen Gegenständen zu tun sei. Und zwar mussten wir eine Familie finden, die uns das Brot zubereiten und in ihrem Ofen backen lässt (es würde später kein Essen mehr geben, wir müssten also satt werden!!). Außerdem sollten wir die Banana gegen einen jeweils höheren Gegenstand eintauschen, sollten 5 Euro für die Gemeinschaftkasse erarbeiten (z.B. durch Rasenmähen) und wir sollten ein paar lustige Witze in Erfahrung bringen. Zunächst schauten Benny und ich uns etwas perplex an, das sollten wir schaffen??
Aber schon direkt in Eningen haben wir ein sehr nettes altes Ehepärchen getroffen, die uns zu sich nachhause eingeladen haben. Dort haben wir das Brot gepacken, im Garten geholfen und schließlich haben sie uns sogar noch bekocht. Und es wurde wirklich ein Sonntagsfestmahl. nach ca. 3 Stunden bei Familie Hopf haben wir uns dann auf den Weg nach hayingen gemacht. Das Trampen war zunächst etwas mühsam, doch auch das hat schließlich super geklappt und wir sind vielen interessanten Menschen begegnet.
Der ganze Tag war ein riesiges Erlebnis und es hat mich persönlich so glücklich gemacht, zu sehen wie viele nette Menschen es doch gibt. jetzt weiß ich ganz genau, warum auch ich in Mexio anderen Menschen helfen möchte. Die Freude, die man Anderen bereitet, kann einfach nichts ersetzen :)


Ich könnte noch so viel mehr erzählen. Im Nachhinein kann ich auch gar nicht sagen was am Interessantestens, Wichtigsten oder Besten war, denn in diesen 2 Wochen habe ich einfach so viel Nützliches für die Projekte gelernt, aber auch viel Neues über mich selbst erfahren. Ich würde sagen die zeit vom VBS hätte jedem riesigen Spaß gemacht und so bin ich doch sehr froh, dass ich zu den knapp 80 Freiwilligen gehören durfte, die diese Zeit erlebt haben...

In 8 Tagen geht es nun endlich los!! ich kann mich noch genau an die Zeit errinnern als ich mich entscheiden habe einen solchen Dienst zu machen und die Bewerbung zu WI geschickt habe. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass dann alles Wirklichkeit wird :)
Der wichtigste Teil beginnt ganz bald und ich freue mich auf die vielen Erfahrungen und hoffe, dass ich euch regelmäßig hier auf meinem Blog auf dem Laufenden halten kann.

Von denen, die ich nicht mehr perönlich sehe, verabschiede ich mich schonmal auf diesem Weg und sage HASTA PRONTO, bis in gut einem Jahr!!!

Das Mexiko-Länder-Team (ich fehle leider)

Die 4 rechts gehen mit mir nach San Cristóbal!!

Mittwoch, 27. Mai 2009

Vortreffen

Am verlängerten Wochenende vom 21.-24.Mai fand in einem kleinen Örtchen, genannt Obersulm das diesjährige Vortreffen (VT), statt. Hier haben wir das erste Mal alle Freiwilligen kennengelernt, die mit uns ausreisen und vor allem diejenigen kennengelernt, mit denen wir ! Jahr lang unsere Wohnung teilen werden, sprich die WG-Leute!
Und bei uns in San Cristobal passt es einfach super :) Wir sind zu dritt in einer Mädels-WG (mit Judith und Jeannette) und es wird noch eine 2. WG geben, in der Sarah und Georg wohnen werden. Sie sind ein Pärchen und deshalb wollte WISE lieber 2 getrennte WGs. Trotzdem werden wir die beiden z.B. auf der Arbeit treffen und abends sicherlich auch das ein oder andere zusammen unternehmen. Ich freu mich drauf :)
Nach dem Wochenende steht nun auch fast endgültig fest, wer in welchem Projekt arbeitet. Ich werde in "Sueninos" und "Suenicos" mithelfen. Auch Jeannette und George sind dort. Judith und Sarah werden in "Melel" arbeiten.

Was gibt es sonst vom VT zu erwähnen?!
Samstag stand ein großer Aktionstag auf dem Programm. Dazu haben wir uns in 5 Gruppen aufgeteilt und in Heilbronn und Stuttgart ganz fleißig nach Spenden gefragt und verschiedene Vorführungen gemacht. Insgesamt sind dabei rund 3500 Euro rumgekommen, es hat sich also gelohnt! Hier ein kleines Video vom Aktionstag in Stuttgart (ich selbst war in heilbronn...) Es lohnt sich einmal reinzuschauen, unter anderem gibt es ein Männerballett zu sehen :)
Außerdem gab es an dem Wochenende viele viele Gesprächsrunden, Diskussionen und Spiele. Abends haben wir dann alle gemütlich zusammengesessen, uns von Ex-Freiwilligen über unsere zukünftigen Einsatzorte und -projekte erzählen lassen und die gute Stimmung genossen!
Es war ein klasse Wochenende und jetzt kann ich es gar nicht mehr erwarten, dass es endlich losgeht!

Dienstag, 19. Mai 2009

Endlich war es soweit... und es wurde ein großer Erfolg!




Schon lange vorher habe ich hier den 17. Mai angekündigt...
Zwischendurch war vieles, das erledigt werden musste... die Behörden mussten informiert werden, Helfer mussten gefunden werden, die Örtlichkeiten angeschaut, etliche Telefonate geführt, einige Interviews für die Zeitung gegeben und am Ende das Ganze öffentlich gemacht werden!
Die Werbung war wohl mit der meiste Aufwand... Grundschulen, Kindergärten, Lauftreffs, andere Vereine, private Bekannte, ... jeder sollte von dem Benefizlauf erfahren.
Dank der Firma Brückner & Neuner konnte ich Flyer entwerfen und diese wurden anschließend kostenlos für mich gedruckt! Der OLV Steinberg übernahm netterweise die Kosten für den Druck der OL-Karten und die Firma SPORTident GmbH stellte uns ebenfalls kostenlos ca. 100 elektronische Chips. Diese waren wichtig, damit am Ende klar war wieviel Runden jeder Läufer gelaufen ist.
Dafür von mir ein HERZLICHES DANKESCHÖN!!

Jetzt aber zum Lauf ansich:
Die Sonne lacht und eine müde Familie Böhm macht sich gegen halb 8 aus dem Haus. Im Park treffen wir auf weitere Helfer. Für uns alle hieß es: Pavillons aufbauen, die Technik mit Strom versorgen, den Kuchenverkauf und meinen Weltweite-Initiative-Infostand errichten, die Posten aushängen und natürlich die Laufstrecke durch den Park markieren.
Um 10 Uhr sollte gestartet werden. Unser Bürgermeister Stephan Gieseler hat zunächst eine kurze Rede gehalten, das Wort an mich übergeben und der Lauf wurde eröffnet. Selbst der Bürgermeister und SPD-Bürgermeisterkandidat Engelhardt haben sich auf die 800m lange Strecke begeben. Insgesamt wurden von über 60 Läufern 428 Strecken zurückgelegt. Ein Ergebnis das sich sehen lässt :)
Am Ende waren alle begeistert. Ob groß oder klein, jeder hat sein bestes gegeben und trotz der Anstrengung stets ein Lächeln im Gesicht, passend zum Motto: "Jede Runde schenkt ein Lachen"!
Lachen können die Kinder in Mexiko und in den anderen Projekten, die WI e.V. weltweit unterstützt nun allemal.
Insgesamt sind um die 1500 Euro durch Spenden eingenommen worden! Viele Läufer zeigten sich großzügig und spendeten mehr als sie erlaufen hatten. Außerdem konnte ich am Freitag durch eine kleine Rede bei der Sportlerehrung weitere Gäste dazu bewegen, eine kleine Spende abzugeben. Eine Spende für diejenigen, denen es so viel schlechter geht als uns...
Wieviel jedoch genau gespendet wurde, lässt sich erst in einigen Wochen sagen, wenn alle Spenden überwiesen wurden. Trotzdem denke ich, kann ich schon jetzt gut sagen:
Der viele Aufwand hat sich gelohnt!

Doch alleine hätte ich den Benefizlauf niemals machen können.
Ich bedanke mich außerdem bei allen fleißigen Helfern, die vor Ort tatkräftig mit angepackt haben und bei allen Kuchenspendern. Ein ganz besonderes Dankeschön geht jedoch an Norman Koertge. Er war sozusagen neben mir der Hauptinitiator und wir zwei haben in der letzten Zeit sehr viel Stunden Arbeit und auch etliche Telefonate geführt, damit alles am Ende gut passte! DANKE DIR NORMAN!

Der 17. Mai und der Benefizlauf war ein schöner Tag, an den sich sowohl Helfer, als auch Läufer, als auch im nachhinein die Weltweite Initiative (ich hoffe ich kann das so in ihrem Namen sagen:) ) gerne zurück erinnern werden!






Montag, 20. April 2009

Benefizlauf




Nun ist es nicht mehr lange hin bis meine 2. Spendenaktion starten wird. Und zwar ist es ein "Sponsorientierunsglauf". Eigentlich ganz einfach, der Name ist zusammengesetzt aus Sponsorenlauf (da werden die meisten wissen, was gemeint ist) und Orientierungslauf. Orientierungslauf, abgekürzt OL ist eine Sportart, die zumindest in Dietzenbach mittlerweile recht verbreitet und bekannt ist durch den hier ansässigen Verein den OLV Steinberg.
Im Namen des OLV Steinberg, aber hauptsächlich in meinem eigenen Namen und mit Blick auf mein Auslandsjahr in Mexiko sind nun schon einige Monate der Planung vergangen, wobei mich hierbei insbesondere Norman Koertge und Familie Coppik sehr unterstützt haben.

Das Datum des Laufs rückt näher, in 4 Wochen, am 17.Mai, wird der Benefizlauf im Hessentagspark stattfinden.

Der erste Aufruf ist bereits veröffentlicht, so war am 16.April ein Bericht in der Offenbach-Post zu lesen. All diejenigen, die den Bericht vielleicht übersehen haben, können ihn gerne hier nachlesen:

http://www.op-online.de/nachrichten/dietzenbach/nach-mexiko-gehts-ueber-hessentagspark-190300.html


Genauere und weitere Infos werden in den nächsten Tagen und Wochen folgen. Die Anmeldung wird ebenfalls in Kürze freigeschaltet.


Ich freue mich schon jetzt auf zahlreiche Teilnahme und begeisterte Läufer!!

Sonntag, 11. Januar 2009

Kreativ für Kids

Zu fünft kam uns die Idee eine erste Soli-Aktion (so nennen wir bei WI Spendenaktionen, die wir Freiwilligen selbst auf die Beine stellen) zu starten.
Es ist zwar erst Januar und unsere Ausreise stand noch in weiter Ferne, doch nur wer sich früh übt, der kann einmal Meister sein (... oder heißt es nicht so ähnlich? :) ).
Also trafen wir uns Freitag Abend schon alle bei Audrey zuhause. Jana, Laura und Alina reisten extra aus Heidelberg an, im Gepäck viele bunte Klamotten, Clownsperücken, Jonglierzubehör und 2 riesige Tüten Luftballons... Wofür wir diese brauchten - ganz einfach: Laura hat sich vorher informiert wie man "Luftballon-Tierchen bastelt". Die waren schon damals immer ein Hit auf Kindergeburtstagen und Festen. Darum dachten wir uns, das können wir auch...
Freitag Abend hieß es also für uns anderen Laura ganz genau zuzuschauen, um am nächsten Tag selbst die Tierchen knoten zu können. Noch einige andere Vorbereitungen standen an und wirklich lang war die Nacht dann auch nicht.
Früh machten wir uns Samstag Morgen auf den Weg nach Frankfurt - die Zeil sollte unser Ziel sein. Vollgepackt mit etlichen Dingen, die Kinderherzen höher schlagen lassen und einigem Informationsmaterial für die Eltern, bauten wir unseren Stand auf.
Anfangs lief das Ganze etwas schleppend, wie sollte man am besten die Passanten ansprechen, wie konnte man die Kinder begeistern?
Doch mit der Zeit wurden alle ganz locker, die Spendendose wurde immer schwerer, der Spaß größer, aber auch die Füße immer kälter...
Nach guten 3 Stunden Spendensammeln machten wir uns also auf den Heimweg, mit vielen neuen Erfahrungen und unserer ersten vollendeten Soli-Aktion!


Freitag, 9. Januar 2009

Praktikum im Kindergarten

Kurz nach Weihnachten, als die Bäuche noch vom guten Festessen voll waren und eisige Temperaturen bis zu Minus 20 Grad herrschten, genau das war auch die Zeit, als ich ein 1-wöchiges Praktikum in der Kita II in Dietzenbach machte...

Mancher mag sich fragen, warum eine 19-jährige während ihrer Ferien jeden Morgen freiwillig um halb 8 aufsteht, um anschließend mit 3-6-jährigen ihren Tag zu verbringen?!


Nun der Grund ist recht einfach:
Da ich fest plane im Sommer ein Freiwilliges Soziales Jahr in Mexiko zu machen, wo ich hauptsächlich mit Kindern arbeiten werde, lag es nahe schon im Vornherein etwas Erfahrung beim Umgang mit diesen zu machen.


Einige werden sagen: "... mit Kindern zu spielen kann doch nicht so schwierig sein" Und da stimme ich völlig zu.


Ich hatte eine wunderbare Woche, wurde von den Kindern glänzend aufgenommen und jeden Morgen von strahlenden Kindergesichtern umarmend begrüßt.



Doch es gibt auch immer ruhige und verschlossene Kinder und so war es interessant zu lernen, wie man diese am besten zum Lachen bringt und sie in die Gruppe mit integrieren kann.



Auch wenn einige der Kleinen manchmal sehr anstrengend sein konnten, habe ich die Gruppe schon nach einer Woche sehr fest in mein Herz geschlossen.

Die Erfahrung, die ich für mich selbst und für meinen Aufenthalt in Mexiko während des Praktikums gemacht habe, hat das früße Aufstehen auch ganz sicher wieder ausgeglichen :)

Kinder sind etwas ganz Besonderes und wenn man Verständnis, Kreativität, aber auch ein wenig Durchsetzungsvermögen zeigt, dann kann man vieles mit ihnen gemeinsam schaffen und viel Spaß haben!!